Die
erste Fastnachtsveranstaltung der Neunkircher Karnevalsvereine in
diesem Jahr – der traditionelle NKA Ordens- und Prinzenempfang – bot
dem närrischen Sachverständigenkollegium reichlich Anlass, sich mit dem
hartnäckigen „Bazillus narrus“ zu infizieren.
Pünktlich wie selten startete die Veranstaltung, beginnend mit Karl
Albert, einem neuerdings Brille tragenden Präsidenten vom Neunkircher
Karnevalsausschuss (NKA), der zu seiner äußeren Erscheinung nur meinte:
„Ab 50 braucht man so was und man sieht hervorragend damit aus.“
Sogleich präsentierte er das Motto der Session 2005/2006: „Von der Elbe
bis zur Saar vereint die Fasnacht jeden Narr“ und stellte dann das neue
Prinzenpaar Alexander II. und Melanie I. samt Prinzenfahrer Armin
Müller vor. Das seit dem 11.11.2005 glücklich verheiratete Paar
berichtete folgend in Reimform und mit witzigen Wortspielereien von
seinen vielfältigen närrischen Pflichten, einen Kniefall des
hochragenden Prinzen vor seiner angebeteten Melanie mit inbegriffen.
Echte „Neinkerjer Kinner“ sind Melanie und Alexander, die jedoch
mittlerweile in der schönen Hansestadt Hamburg zu Hause sind, was auch
das Motto erklärt. Prinzessin Melanie, mit bürgerlichem Familiennamen
Benz liebt alles was funkelt. Das ist auch der Grund, warum sie die
Roten Funken so mag. Wenn sie nicht gerade Prinzessin ist, arbeitet
Melanie als Journalistin beim Fernsehen und fährt quer durchs Land, um
Beiträge zu drehen. Falls zwischen den Terminen Zeit ist, zieht sie
sich gerne in die Requisite zurück, wo Kostüme aller Art zum Träumen
einladen.
Ihr Mitregent und Ehemann Alexander Müller-Benz misst eine Körpergröße
von 1,96 Meter und ist bekannt als „Lulatsch Lang“. Seit zwölf Jahren
steht er schon in der Bütt der Roten Funken. Ihm wurde die Närrischkeit
schon in die Wiege gelegt. Unverdrossen folgt Alexander II. seither dem
Ruf der Neinkerjer Fasenacht. Selbst als er während seines Studiums der
Theologie in einem Kloster schweigend in sich kehren sollte, stahl er
sich heimlich davon, um schwungvoll in die Rote Funken Bütt zu hüpfen.
Im hohen Norden Deutschlands schon als Eisprinz in die Geschichte des
Unternehmens Langnese eingegangen, sorgt er für karnevalistische
Völkerverständigung und bringt den Fischköpfen die Neinkerjer
Faasenacht mit viel „Heijoo“ bei. Wir stellen Ihnen das Prinzenpaar in
dieser Ausgabe ausführlich vor.
Im diesjährigen NKA-Orden ist das Sessionsmotto wieder einmal originell
umgesetzt worden. Dieser zeigt das Prinzenpaar zwischen Hamburger
Michel und der Neunkircher Marienkirche stehend. Vor ihnen treibt
munter das NKA Narrenschiff mit einem Ring Lyoner im Gepäck. Der neue
Sessionsorden wechselte zu allen NKA Präsidiums-Ehrenordenträgern,
Senatoren, den Vertretern des Verbandes saarländischer Karnevalsvereine
(VSK), den Pressevertretern, den Repräsentanten aus Wirtschaft,
Verwaltung und Politik, an das NKA-Präsidium und andere verdiente
anwesende Personen.
Humorvoll beschrieb Karl Albert in närrisch/ medizinischer Fachsprache
die erfolgreiche Heilung eines besonders schwierigen Falles von
„abstinenzia carnevalensis per magna“, zu Deutsch: Faasenachtsmuffel,
in verschärfter Form, womit die lang ersehnte Aufnahme von Klaus Dieter
Hielscher (Geschäftsführer des Klinikum Neunkirchen) in den Kreis der
NKA-Senatoren gemeint war. Ausgestattet mit den äußeren Zeichen der
Heilung, Narrenkappe und Senatorenkette, konnte Patient Hielscher
„nunmehr aus der – natürlich kostengünstigeren – ambulanten Behandlung
in die ständige Nachsorge des Kollegiums des großen Senats entlassen
werden.“
Viele Eulenorden gingen wieder einmal an verdiente, engagierte aktive
Vereinsmitglieder, die teils mit sehr erheiternden Lobeshymnen bedacht
wurden. Für ihre tatkräftige Vereinsarbeit vor oder hinter der Bühne,
ob als Büttenredner, Elferratsmitglied, Gardetänzer, Trainerin oder
Organisationstalent erhielten den Eulenorden Friedel Wagner, Martina
Model und Georg Lieblang vom KKW Wellesweiler, Jennifer Möhn und Adolf
Ehresmann vom KV Eulenspiegel, Monika Kiefer-Paulus und Anne Klopp vom
KV Die Daaler, Lisa Regitz, Sabine Regitz und Andrea Russy von den
Roten Funken, Karl Ernst und Erika Adami vom KUV Wiebelskirchen,
Melanie Frick, Torsten Kohler und Andrea Prokaska von der KG Neinkerjer
Plätsch sowie Joachim Glaub und Werner Rech vom NKA.
Für stilgerechte Fastnachtsstimmung sorgten die „Promillos“ vom KKW sowie die Hauskapelle von Frank Grub.